Uni Flensburg droht Studenten mit Rausschmiss

Die nördlichste Hochschule sorgt mit ihrer Website für Wirbel in Schleswig-Holstein / Studenten sind empört, das Ministerium wundert sich. Bericht, erschienen am 10. Juli 2008 in allen Zeitungen des sh:z.

Wer sich nicht rechtzeitig zurückmelde, dem drohe der Verlust des Studienplatzes, heißt es auf der Website der Uni Flensburg. Die kostenpflichtige nachträgliche Einschreibung sei „aufgrund einer Entscheidung des zuständigen Ministeriums" nicht mehr möglich. Spätmelder erhalten einen Exmatrikulations-Bescheid. Nicht nur Flensburger Studenten sind empört. „Wir haben keine Zwangs-Exmatrikulation erlassen", sagt  Birte Dammann, Referentin für Wissenschaft und Forschung im Ministerbüro. Nur das Erheben von Rückmeldegebühren sei verboten. Der Eintrag auf der Website der Uni Flensburg sei im Kieler Ministerium so nicht gewollt gewesen. Zuvor sei bereits aufgefallen, dass die Uni Flensburg zwar direkt keine Gebühren erhoben habe, diese aber trickreich über Exmatrikulation und anschließende Neueinschreibung (25 Euro) indirekt eingetrieben habe. Der Sache werde weiter nachgegangen.

Uni-Kanzler Frank Kupfer bestätigt: „Wer sich nicht rechtzeitig zurückmeldet, erhält einen Exmatrikulations-Bescheid". Es gebe aber die Möglichkeit, sich nachträglich zu melden. Zukünftig wünsche sich die Flensburger Uni die Wiedereinführung der Säumnisgebühr, die im Zuge des neuen Hochschulgesetzes abgeschafft wurde. Grund: „Durch 600 verspätete Rückmeldungen entgehen der Uni etwa 30000 Euro im Jahr", so Kupfer. Die Fachhochschule Flensburg dagegen exmatrikuliert ihre Studenten nicht ohne weiteres: „Bei uns ist die Meldung auch einige Wochen später noch zulässig", sagt Pressesprecher Torsten Haase. Christian-Albrechts-Universität  Kiel (CAU) und Uni Lübeck sehen das ähnlich. „Wir legen großen Wert auf pünktliche Rückmeldung, nehmen aber nach wie vor auch verspätete Meldungen an", sagt Susanne Schuck, Leiterin Presse und Kommunikation der CAU. An der Uni Lübeck könne man sich „unter besonderen Umständen auch bis zum 30. September melden", so Pressesprecher Rüdiger Labahn.

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